Bauhausgebäude

Bauhausgebäude, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26.
Bauhausgebäude, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26. © Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert.

Erbauung


Instandsetzung

  • 1972

Sanierung

  • 1996 — 2006

Das Bauhausgebäude in Dessau ist das gebaute Manifest einer Gestaltungs- und Bildungsrevolution. Heute gilt der minimalistische Gebäudekomplex von Walter Gropius (1925/1926) weltweit als das Symbol der „weißen Moderne“ schlechthin. Seit 1996 ist es Teil des UNESCO-Welterbes.

1925 verließ das Bauhaus seinen Gründungsort Weimar, Dort war der Schulbetrieb aufgrund drastischer Budgetkürzungen durch die rechtskonservative Regierung nicht mehr zu halten gewesen. Die Schule zog nach Dessau, wo sie von der Stadt u.a. die Möglichkeit erhielt, ein eigenes Lehrgebäude zu errichten. „Wir wollen den klaren organischen Bauleib schaffen, nackt und strahlend aus innerem Gesetz heraus ohne Lügen und Verspieltheiten“, schrieb Bauhausdirektor Walter Gropius bereits 1923. Mit dem Schulgebäude in Dessau setzte er diese Ideen nun konsequent um. Bereits im Dezember 1926 eröffnete das Gebäude unter großer Beachtung der Öffentlichkeit.

Strahlend weiße Fassaden, Stahlbeton und Glas, klare geometrische Formen – das Äußere des neuen Schulgebäudes war ein Novum. Die gläserne Außenhülle gibt den Blick ins Innere und auf die Konstruktion frei.

Eine klare Funktionstrennung zwischen Arbeiten, Studieren und Wohnen organisiert den asymmetrisch angeordneten Gebäudekomplex. Die aus fünf Baukörpern bestehende Anlage lässt sich in ihrer Gesamtheit am besten aus der Vogelperspektive oder beim Rundgang um das Ensemble erfassen. Dreigeschossig erheben sich der Werkstattflügel – mit seiner berühmten Glasvorhangfassade und dem tragenden Stahlbeton-Skelett – und der Berufsschultrakt. Das weiße fünfgeschossige Ateliergebäude fasste 28 Ateliers, die von Studierenden und Jungmeistern bewohnt wurden. Der Bau ist unverkennbar mit seinen auskragenden Balkonen. Hier lebten u.a. Josef und Anni Albers, Joost Schmidt, Marcel Breuer, Marianne Brandt und Gunta Stölzl.

Der Werkstattflügel ist über einen Flachbau mit einer sogenannten Festebene, bestehend aus der Aula mit der legendären Bauhausbühne und der noch heute als solche genutzten Mensa, an das Atelierhaus angebunden. In Richtung Norden schafft eine zweigeschossige Brücke, auf der u.a. auch das Direktorenzimmer von Walter Gropius bei Führungen besichtigt werden kann, die Verbindung zum Schultrakt.

1932 schlossen die Nationalsozialisten das Bauhaus Dessau. In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das Schulgebäude verschiedene Nutzungen. Seine internationale Bedeutung als Architekturikone der Moderne fand in der DDR erst langsam ab den 1960er-Jahren Beachtung. 1972 erhielt das Bauhausgebäude Denkmalschutzstatus und aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens erfolgte 1976 eine erste Sanierung. Mit der Erklärung zum UNESCO Welterbe folgten zwischen 1996 und 2006 weitere umfassende Maßnahmen. Heute ist das Bauhausgebäude Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau und kann täglich besichtigt werden. Das Atelierhaus bietet in detailgetreu wiederhergerichteten Zimmern Übernachtungsmöglichkeiten. [KL]

Karte

Legende

  • UNESCO Weltkulturerbe

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Bauhausgebäude (Stiftung Bauhaus Dessau)
Gropiusallee 38
06846 Dessau-Roßlau

Förderformel

Förderformel

Die Stiftung Bauhaus Dessau ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Stadt Dessau-Roßlau.

Bauhausgebäude, Eingang, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26.
Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert, 2011.
Bauhausgebäude, Eingang, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26.
Bauhausgebäude, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26.
Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert.
Bauhausgebäude, Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Architekt: Walter Gropius, 1925-26.

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