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Während Horacio Coppolas Bauhaus-Studiums entstehen lediglich 18 Fotografien. Sie sind direkte Resultate aus dem Unterricht Peterhans: Stillleben, die unterschiedliche Textilien und Texturen analysieren, sie in unverhoffte Verbindung bringen und zu einer neuen Bedeutung zusammenfügen, ergänzt durch ironische Titel, die dem Ganzen ein surreales Moment verleihen. In der Fotografie „Winter Hilfe“ von 1932 vereint Coppola die in der kalten Jahreszeit essentiellen Kleidungsstücke Mütze, Handschuhe und Schal. In ihrer Anordnung findet sich schließlich eine Art Portrait wieder: Der Schal wird zur Haarpracht, die nach oben hin wild absteht, die runde Mütze formt den Kopf, die Handschuhe scheinen einen überdimensionierten Schnauzbart darstellen zu wollen. Neben dem ironischen Effekt dieses Herren-Bildnisses ist die Ausleuchtung der Szenerie fokussiert auf die Wiedergabe unterschiedlicher Faserstrukturen in den Geweben; beides Kriterien, auf die Peterhans großen Wert legte.
[AG 2015]
Fotografie rückseitig nachträglich von Coppola mit Kugelschreiber signiert und bezeichnet: „WINTER HILFE/ Berlin, December 1932“, signiert: „Horacio Coppola“, bezeichnet: „HORACIO COPPOLA/ BAUHAUS“